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1978 wurden aus wirtschaftlichen Gründen auf Satjewitz die Kühe und die damit verbundene Nachzucht abgeschafft. Ein Großteil der Futtergrundlage für das Rindvieh waren 20 ha natürliches Grünland, d.h. Wiesen. Sie befanden sich auf teilweise 3 mtr. tiefem Moor. Daher stellte sich jetzt die Frage was man mit den Flächen machen sollte? Sehr bald wurde klar, dass man hier kein Getreide anbauen konnte. Also war die Entscheidung einfach: Wir gestalten die Wiesen in ein Feuchtgebiet um. Aber das kostet Geld und wer gibt es?

Wir wendeten uns an die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Ostholstein. Dort hatte man sofort großes Interesse, und es wurde auch das Land Schleswig-Holstein eingeschaltet. Hilfreich war auch noch die Tatsache, dass Schleswig-Holstein vor Wahlen stand und der Landwirtschaftsminister Flessner etwas Ökologisches für sich verbuchen konnte. Dass 1981 schon von privater Seite eine derartige Idee geboren wurde war etwas Besonderes. Die Politik nahm die Idee gerne auf, um sich diese auf die Fahnen zu schreiben. Das Objekt wurde geplant.

Am und durch das Gebiet läuft ein Vorfluter, der neben Drainage- und Oberflächenwasser von den umliegenden Acker- und ehemaligen Wiesenflächen auch die Überlaufwasser der Einzelkläranlagen der Satjewitzer Häuser aufnimmt. Dieses Schmutzwasser musste vorgeklärt werden. Das wurde dadurch erreicht, in dem man 2 so genannte Schönungsteiche/Klärteiche mit einem Überlaufregler in den Vorfluter einbaute. Außerdem wird das dann noch nicht ganz saubere Wasser durch nachfolgende Binsenfelder gereinigt.

Damit die Gesamtfläche überhaupt vernässt, wird am Ende des Vorfluters und des links und rechts davon liegenden Geländes ein Damm errichtet. Ein Überlaufregler – ein so genannter „Mönch“ –  wird in den Damm auf festem Grund, der in 3 mtr. Tiefe ist, eingebaut. Dadurch ist es möglich den Wasserstand auf den 20 ha zu regulieren.

Zusätzlich wurden in dem Gebiet 2 Flächen (etwa 5000 qm) auf etwa 80 bis 150 cm vertieft, um Amphibien und Fischen Lebensraum zu geben.

Langsam stieg das Wasser. Wochenlang hielten sich bis zu 30 Graureiher in dem Gebiet auf, um sich die durch das steigende Wasser vertriebenen Mäuse ein zu verleiben. Dann blühte auf den Flächen jahrelang der Gilbweiderich bis  sich immer mehr Rohrkolben und Schilfrohr durchsetzten. Heute –nach 38 Jahren– besteht die Fläche zu 90% aus diesen Pflanzen. Auf den anderen wachsen Seggen.

Das geflutete Feuchtgebiet Satjewitz 1982

In diesem Biotop halten sich natürlich auch Wasservögel wie Schwäne, Gänse, Enten und Kraniche auf. Sie kommen dort auch zum Brüten. Ganz besonders gerne hält sich das Schwarzwild in diesem Biotop auf. In Trockenzeiten ist dort auch gerne Dam- und Rehwild.

v.l. Hentschel/Kreistag, Wendigh/Unt.Natur.Behörde, Prüß/Kreispräsident, Clausen/Landrat, Flessner/Landwirtschaftsminister und W.M.Theophile

Da öffentliche Gelder, etwa 210.000 DM, in dieses Projekt geflossen sind, musste sich der Grundbuchinhaber verpflichten (Grunddienstbarkeit Eintragung) 30 Jahre lang keinen Profit daraus zu ziehen. (Man dachte da an Würstchenbude aufstellen und Gästeführungen gegen Eintritt). Das Jagdrecht auf diesen Flächen blieb beim Grundeigentümer. Man kann die Initiative des Grundeigentümers als vorbildlich bezeichnen, denn wer ist schon bereit 20 ha aus der landwirtschaftlichen Produktion zu nehmen ohne dafür eine Entschädigung zu erhalten?

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